A Question of Lust – Der Berliner Lustgarten a.d. 2057

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Entwürfe für das Berliner Schlossareal

Mit der Entscheidung der Jury zur Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses am 28. November 2008 wurde der Entwurf von Francesco Stella prämiert. Dieser setzte die Vorgaben des Bundestages konsequent um, und schreibet damit die Probleme fort, die bereits mit der Auslobung fixiert waren. Im Bereich „Städtebau und Architektur“ stellen wir Frank Stellas andere Entwürfe aus dem Wettbewerbsverfahren wie der Debatte der letzten 15 Jahre gegenüber, die andere Wege und Formen von Rekonstruktion aufzeigen. Und damit Fragen zum Geschichtsbild, zu Städtebau und Architektur beantworten, denen sich Stella in seiner Folgsamkeit gegenüber dem politischen Willen nicht einmal gestellt hatte.

Entwurf Frank Stella (2008), 1. Preis des internationalen Wettbewerb

Der Gewinner der internationalen Wettbewerbs 2008 setzte die politischen Vorgaben konsequent um. Aufbauend auf der verlangten Fassadenrekonstruktion konzipiert er einen idealisierten, quasi zeitlosen Baukörper. Während Bauminister Tiefensee und Wilhelm Boddien jubelten, wurde offensichtlich, dass die Mehrheit der Fachpreisrichter (Architekten) den Sonderpreis von Kühn-Malvezii favorisiert hatten. mehr »

Entwurf Kuehn Malvezzi (2008), Sonderpreis beim internationalen Wettbewerb

Der Entwurf der Berliner Architekten für den Wettbewerb gilt als eigentlicher Favorit der Fachjuroren und erhielt einstimmig den mit 60.000 dotierten Sonderpreis. Damit steht er fast gleichrangig zum ersten Preis da, auch wenn er punktuell gegen die Auslobungsbedingungen verstieß, weil er keine Kuppel vorsah. Von Politik und konservativer Presse wird der Entwurf weitgehend verschiegen, weil eine Debatte über Alternativen zum Ersten Preis nicht erwünscht ist. mehr »

Entwurf Georg Scheel Wetzel/van der Donk (2008)

Der Entwurf ist ein unprämierter Beitrag der zweiten Wettbewerbsphase, wobei die Jury die Verleihung eines Sonderpreises erwogen hatte. Der Entwurf sieht eine weitgehende Trennung von Schlosshülle und Nutzung vor, wobei letztere vor allem in weit ausgebauten Untergeschossen ihren Platz findet. mehr »

Entwurf Max Dudler (2008)

Der Entwurf von Max Dudler für den internationalen Wettbewerb adressiert das in der Aufgabenstellung enthaltene Paradoxon: ein Gebäude zu errichten, das aussieht wie das Schloss, aber nicht das Schloss ist. Es wird gelöst, indem ein Haus entsteht, welches das Schloss repräsentiert. Während die Portale nach historischem Vorbild quasi als Spolien rekonstruiert werden, wird die übrige Fassade mit einem klassischen Bossenwerk versehen. Auch wenn u.a. die Lösung der Kuppel als tonnenartiges Bauteil nicht wirklich überzeugt, gibt der Entwurf auf zentrale Fragen der Ausschreibung interessante Antworten. Er wurde allerdings nicht prämiert, obgleich er zur zweiten Wettbewerbsphase zugelassen war. mehr »

Entwurf Henry Ripke u.a. (2008)

Der Entwurf unternimmt eine klare Trennung zwischen neuem Baukörper und rekonstruierter Hülle, ohne das Gebäudevolumen deutlich zu modifizieren. Allerdings überragt der innere Körper die historsichen Fassaden etwas und wird somit ach Außen ablesbar. Der enge Zwischenraum zwischen beidem wird u.a. für die Erschliessung genutzt. Der Entwurf schied mit Abschluss der ersten Wettbewerbsphase aus. mehr »

Entwurf Hufnagel Pütz Rafaelian (2008)

Verwandt einem Vorschlag von dem Münchener Architekten Stephan Braunfels, der diesen bereits 1993 gemacht und auch bei dem jetzigen Wettbewerb eingereicht hatte, drehen die Autoren den Schlüterhof Richtung Marx-Engels-Forum/ Fernsehturm und öffenen ihn zur Stadt. Anders als Braunfels verzichten Sie dabei allerdings, das Marx-Engels-Forum mit einer großmaßstäblichen Geste zu überformen. Etwas problematisch ist der Umgang mit den Portalen des Schlüterhofes, die in eine Ecksituation geraten. mehr »

Entwurf Oswalt, Enders, Monfort (2008)

Der Entwurf, der aus städtebaulichen, architektonischen und geschichtspolitischen Gründen eine klare Trennung zwischen Fassadenrekonstruktion und Gebäude vorsieht und den Gebäudekomplex auf ganzer Breite zum Stadtraum öffnet, schied bei der Jurierung der ersten Phase im Juni 2008 aus.

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Entwurf Oberst & Kohlmayer (2008)

In Bezug auf den holländischen Barockmaler Gerard Dou erfolgt die Rekonstruktion der Fassade als Vorhang. Damit soll auf  die zwei Wirklichkeitsebenen verwiesen werden, dem realen Betrachterraum und dem Bildraum; ein Spiel mit diesen verschieden Realitäten, die Gerard Dou damals mit der Einführung optischer Barrieren durch steinerne Fensterbögen und Vorhänge im Gemälde thematisierte. Der Entwurf ist am Ende der ersten Phase mit der Jury im Juni 2006 ausgeschieden.

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Entwurf Superflex (2005)

Ein Vorschlag der dänischen Künstlergruppe im Rahmen der Ausstellung ‚Abriss und dann‘ im Volkspalast 2005 mehr »

Entwurf Meuwissen (2005)

Der niederländische Architekt Joost Meuwissen schlägt eine langsame, über 200 Jahren andauernde Rekonstruktion des Schlosses vor, einschliesslich des Apothekerflügels, der dem Straßendruchbruch zwischen Dom und Schloss (heutige Karl-Liebknecht-Straße) im 19. Jahrhundert zum Opfer gefallen ist.

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Entwurf Bolles + Wilson (1993)

Der Entwurf des Architekturbüros Bolles + Willson sieht die Rekonstruktion einzelner bedeutender Innenräume des ehemaligen Berliner Schlosses innerhalb eines neuen Bauwerks vor. Zudem wird die Schinkelsche Bauakademie gleich zweimal rekonstruiert: Einmal am Originalstandort, ein weiteres mal am Standort des ehemaligen Apothekerflügels gegenüber dem Dom. mehr »

Entwurf Axel Schultes und Charlotte Frank (1993/ 2001)

Der vieldiskutierte und beachtete Entwurf von Axel Schultes und Charlotte Frank aus dem Jahr 1993ff. schlägt eine neue städtebauliche Lösung für das Schlossareal vor, innerhalb derer eine Rekonstruktion der Schlüterhof-Fassaden in neuer Konfiguration realisiert werden soll. Für den Wettbewerb 2008 haben die Architekten einen Entwurf gemäss der Auslobungsbedingungen vorgelegt, der mit der Jury am Ende der ersten Phase ausschied und den Axel Schultes inzwischen als den größten Fehler seines Lebens bezeichnet. Wie immer man dies beurteilen mag, der ursprüngliche Entwurf war ein sehr wichtiger Beitrag zu Schlossdebatte der letzten 15 Jahre und bleibt es weiterhin. mehr »