Archiv für Dezember 2008

Das Hohenzollern-Schloss und Beifall von der falschen Seite

Von seltener Einmut ist die Berichterstattung der ausländischen Presse und der rechten Ideologen der Wochenzeitung „Junge Freiheit“ bei der Debatte zum Wiederaufbau des Berliner Schloss. Denn beide verweisen auf den sonst peinlichst verschwiegenen Umstand, dass es hierbei um den Wiederaufbau der Hohenzollern-Residenz geht. mehr »

Fassade durch Nutzung gefährdet? – Rekonstruktionsbefürworter kritisieren Humboldt-Forum

Die Gesellschaft Berliner Schloss (GBS) fragt sich, „welche Gefahren die vorgesehene moderne Nutzung hinter den historischen Fassaden birgt.“ Denn: „Gerade jene wiederaufgebauten Residenzschlösser erfahren die höchste Akzeptanz, deren aktuelle Funktion und Innenraumdisposition nicht im Gegensatz zu ihrer äußeren Gestalt und historischen Bedeutung steht.“ mehr »

Sprachlos

Sprachlos ist nicht nur mancher Schlosskritiker über die Entscheidung der Wettbewerbsjury. Bezeichnend sprachlos ist auch der Gewinner des Wettbewerbs Franco Stella. mehr »

Jury Statements

The jury of the international competition has argued with following textes their decission for selecting the winners of the competition. mehr »

Eine Residenz der Kälte

Die halb modernen Pläne für den Bau des Berliner Schlosses sind desaströs, meint der Architekturkritiker der ZEIT, Hanno Rauterberg in seiner scharfen Kritik des Entwurfes von Franco Stella. Dann doch lieber die Totalrekonstruktion. 

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28:5 – Fast jeder Einsatz gewinnt!

Ein Blick in das Juryprotokoll des internationalen Wettbewerbs zum Wiederaufbau Berliner Schloss/ Bau des Humboldt-Forums. mehr »

Und hinter jedem Schloss ein Riegel

In einem charmanten Essay in der Frankurter Allgemeinen Sonntagszeitung resümiert der Journalist und Publizist Peter Richter den Stand der Schlossdebatte nach der Wettbewerbsentscheidung. Er bemüht sich um konstruktiven Optimismus: „Wir erklären jetzt auch einfach mal, dass wir sehr, sehr, SEHR glücklich und zufrieden seien mit dieser Entscheidung. Wir wollen, dass das jetzt so gebaut wird, und dann wollen wir bitte nie, nie, NIEMALS wieder irgendetwas davon hören. Schluss mit der Schlossdebatte, wir können es nicht mehr hören, wir haben auch noch anderes zu tun.“ Doch es fällt nicht ganz leicht. „Man möchte jetzt schon alle gemeinsam mal in den Arm nehmen und trösten. Aber eigentlich waren wir ja fest entschlossen, uns zu freuen. Wir arbeiten noch dran.“ Hier der ganze Text.

What Good is Humboldt-Forum?

Due to the dispute about its facades, the use concept for Humboldt-Forum has not been critically discussed so far. But a glance at the competition brief for the architectural competition currently underway shows: the usable area has been cut by more than half since the initial conception from 7 years ago without changing the concept or developing it further. The ethnological collections of the Stiftung Preußischer Kulturbesitz (Foundation of Prussian Cultural Heritage) and the Berliner Zentral- und Landesbibliothek (Central and Regional Library of Berlin) have been fragmented and torn apart in an irresponsible manner. It’s not the cultural community that has the say, but rather politics, which subjects the project to its questionable needs for legitimation. An Analysis and Criticism of Humboldt-Forum’s Use Concept by Philipp Oswalt mehr »

The Berlin Palace Business

Reconstruction of the Berlin Palace: The most important construction project in Germany for years generates little interest among architects. Because of low public acceptance, attempts are made to feign civic commitment and substantial willingness to donate. More than anything, the responsible association provides members with payments. mehr »

Der Wiederaufbau des Frankfurter Goethehauses

In seinem Aufsatz schildert Christian Welzbacher die Planung und Auseinandersetzung um den Wiederaufbau des Goethehauses in den Nachkriegsjahren, die damals eine grundlegende Debatte über das Für und Wider von Rekonstruktionen hervorrief.

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Wen fördert der „Förderverein“?

Nach intensiver Recherche publizierte der Journalist Helmut Lorscheid folgenden Artikel zum Förderverein Berliner Schloss in der Internetzeitung Telepolis mehr »

Traumatisierte Politiker und die Zerstörung von Geschichte

Nach der Wettbewerbsentscheidung führte Stefanie Dörre vom Berliner Stadtmagazin Tip ein Gespräch mit Philipp Oswalt über das Wettbewerbsverfahren, den Entwurf von Franco Stella und die Zukunft des Ortes

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Kein-Schloss-in-meinem-Namen.de

Nach Ansicht der Initiatoren soll der Schlossnachbau im Herzen der Hauptstadt identitätsstiftend für das wiedervereinte Berlin und Deutschland sein. Allerdings rief das Vorhaben seit Anbeginn einen gesellschaftlichen Dissens hervor. In der Aktion Kein-Schloss-in-meinem-Namen.de artikulieren Bürger ihr Nichteinverständnis mit dem Vorhaben. mehr »

Entwürfe für das Berliner Schlossareal

Mit der Entscheidung der Jury zur Rekonstruktion des Berliner Stadtschlosses am 28. November 2008 wurde der Entwurf von Francesco Stella prämiert. Dieser setzte die Vorgaben des Bundestages konsequent um, und schreibet damit die Probleme fort, die bereits mit der Auslobung fixiert waren. Im Bereich „Städtebau und Architektur“ stellen wir Frank Stellas andere Entwürfe aus dem Wettbewerbsverfahren wie der Debatte der letzten 15 Jahre gegenüber, die andere Wege und Formen von Rekonstruktion aufzeigen. Und damit Fragen zum Geschichtsbild, zu Städtebau und Architektur beantworten, denen sich Stella in seiner Folgsamkeit gegenüber dem politischen Willen nicht einmal gestellt hatte.

Entwurf Frank Stella (2008), 1. Preis des internationalen Wettbewerb

Der Gewinner der internationalen Wettbewerbs 2008 setzte die politischen Vorgaben konsequent um. Aufbauend auf der verlangten Fassadenrekonstruktion konzipiert er einen idealisierten, quasi zeitlosen Baukörper. Während Bauminister Tiefensee und Wilhelm Boddien jubelten, wurde offensichtlich, dass die Mehrheit der Fachpreisrichter (Architekten) den Sonderpreis von Kühn-Malvezii favorisiert hatten. mehr »

Entwurf Kuehn Malvezzi (2008), Sonderpreis beim internationalen Wettbewerb

Der Entwurf der Berliner Architekten für den Wettbewerb gilt als eigentlicher Favorit der Fachjuroren und erhielt einstimmig den mit 60.000 dotierten Sonderpreis. Damit steht er fast gleichrangig zum ersten Preis da, auch wenn er punktuell gegen die Auslobungsbedingungen verstieß, weil er keine Kuppel vorsah. Von Politik und konservativer Presse wird der Entwurf weitgehend verschiegen, weil eine Debatte über Alternativen zum Ersten Preis nicht erwünscht ist. mehr »

Entwurf Georg Scheel Wetzel/van der Donk (2008)

Der Entwurf ist ein unprämierter Beitrag der zweiten Wettbewerbsphase, wobei die Jury die Verleihung eines Sonderpreises erwogen hatte. Der Entwurf sieht eine weitgehende Trennung von Schlosshülle und Nutzung vor, wobei letztere vor allem in weit ausgebauten Untergeschossen ihren Platz findet. mehr »

Entwurf Max Dudler (2008)

Der Entwurf von Max Dudler für den internationalen Wettbewerb adressiert das in der Aufgabenstellung enthaltene Paradoxon: ein Gebäude zu errichten, das aussieht wie das Schloss, aber nicht das Schloss ist. Es wird gelöst, indem ein Haus entsteht, welches das Schloss repräsentiert. Während die Portale nach historischem Vorbild quasi als Spolien rekonstruiert werden, wird die übrige Fassade mit einem klassischen Bossenwerk versehen. Auch wenn u.a. die Lösung der Kuppel als tonnenartiges Bauteil nicht wirklich überzeugt, gibt der Entwurf auf zentrale Fragen der Ausschreibung interessante Antworten. Er wurde allerdings nicht prämiert, obgleich er zur zweiten Wettbewerbsphase zugelassen war. mehr »

Entwurf Henry Ripke u.a. (2008)

Der Entwurf unternimmt eine klare Trennung zwischen neuem Baukörper und rekonstruierter Hülle, ohne das Gebäudevolumen deutlich zu modifizieren. Allerdings überragt der innere Körper die historsichen Fassaden etwas und wird somit ach Außen ablesbar. Der enge Zwischenraum zwischen beidem wird u.a. für die Erschliessung genutzt. Der Entwurf schied mit Abschluss der ersten Wettbewerbsphase aus. mehr »

Entwurf Hufnagel Pütz Rafaelian (2008)

Verwandt einem Vorschlag von dem Münchener Architekten Stephan Braunfels, der diesen bereits 1993 gemacht und auch bei dem jetzigen Wettbewerb eingereicht hatte, drehen die Autoren den Schlüterhof Richtung Marx-Engels-Forum/ Fernsehturm und öffenen ihn zur Stadt. Anders als Braunfels verzichten Sie dabei allerdings, das Marx-Engels-Forum mit einer großmaßstäblichen Geste zu überformen. Etwas problematisch ist der Umgang mit den Portalen des Schlüterhofes, die in eine Ecksituation geraten. mehr »