Berliner Unwille

Mitte des 15. Jahrhunderts wurde gegen den handgreiflichen Protest der Berliner Bürger mit dem Bau des Berliner Schlosses begonnen. ///

Nach der Brandenburgische Kurfürst Friedrich II. 1442 die Doppelstadt Berlin-Cölln mit ihrer Stadtfreiheit die Unabhängigkeit genommen hatte, zwang er ihre Bürger, ihm für die Errichtung eines Schlosses ein Gelände an der Spree abzutreten. 1443 legte er den Grundstein für den Schlossbau. Als der Kurfürst 1448 versuchte, sich einen Großteil des bürgerlichen Besitzes anzueignen, kam es zum „Berliner Unwillen“.Die gesamte Bürgerschaft fand sich zusammen, setzte den Bauplatz für das Schloß unter Wasser, nahmen der markgräflichen Richter gefangen und vertrieben den Zöllner und den Mühlenmeister des Kurfürstens. Der Kurfürst hielt mit Drohungen und Versprechungen die anderen Städte von der Erfüllung ihrer Beistandsverpflichtungen ab, der Aufstand brach zusammen. Berlin wurde Residenzstadt, das Schloß gebaut.

Quelle: Wolfgang Ribbe, Jürgen Schmädeke: Kleine Berlin-Geschichte, Berlin 1988, S. 47f. sowie Knut Schulz: Vom Herrschaftsantritt der Hohenzollern bis zum Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges, in: Wolfgang Ribbe (Hg): Geschichte Berlins. Erster Band: Von der Frühgeschichte bis zur Industrialisierung, Berlin 1987, S. 262 ff.

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